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Frau sein

Vor hundert Jahren Frau sein, kein einfaches Dasein.


Die Befehle des Mannes sind zu befolgen. Der Mann hat das Sagen im Haus und die Frau wirkt klein wie eine Maus.


Es ist nicht wichtig, sich selbst schön zu finden. Man muss dem Manne gefallen. Das Accessoire des Mannes heisst es in der Werbung, das kann es.


Die Regeln, wie sich Frau kleidet, sind streng zu befolgen. Es, das Weib trägt elegante Roben am Leib.


Die Roben werden nicht selbst bezahlt, da fehlt der Draht zum Arbeitsmarkt. Denn Wirtschaft und Politik sind Männersache wie auch Ritter und Drache.


«Bin ich eigentlich deine Dienerin», fragt sich Frau. Schon tanzt Mann an, muss Frau ran und dann befüllen seinen Ranzen, mit Bedacht auf die Finanzen.


Die Frau schmeisst den Haushalt allein. Kaum das Rind im Topf, dem Mädchen geflochten einen Zopf, die Kleidung der Waschmaschine entnommen, schon erwartet sie Nachkommen.


Jedoch wichtig vor dem Nachwuchs ist die Heirat, denn nur so sich das Kinde in den Händen Gottes befinde.


Einfach zusammengefasst, heute aber auch schon verhasst, die drei Aufgaben der Frau: Schönheit zählt, sonst fühlt sich der Mann gequält.

Der Haushalt wird erledigt, sonst kommt der Pfarrer und predigt.

Al fine, das Weib ist eine Gebärmaschine.


In den «Goldenen Zwanzigern» erkämpften sich die Frauen mehr Rechte und so waren sie nicht mehr nur «Knechte».


Kurze Haare stehen auch den Frauen. Eine freche Frisur auf dem Kopf und nicht mehr auf Kommando das Rind im Topf.


Hosen bieten einen besseren Bewegungskomfort. Das Kleid wird in den Schrank gehangen, um es aus dem Alltag zu verbannen.


Frauen haben nun die Macht. Wo der Hammerschlag ertönt, hat der Mann sich auch an die Richterin gewöhnt.


Auch Frauen haben nun ein Stimmrecht. Früher war nur der Mann gegangen, um eine andere Meinung anzuprangern.


Mein Körper ist mein Eigentum. So weiss nun die Frau über ihren Körper zu entscheiden und muss sich nicht mehr dem Manne zuliebe verkleiden.


Einfach zusammengefasst, die Frau hat sich mit wichtigen Themen befasst:

Die Frau hat zu investieren ihre Zeit in entlöhnte Arbeit.

Dank den Hosen freie Bewegung und der Mann hat selbst zu sorgen für Verpflegung.

Die Frau muss nur sich selbst gefallen und der Mann hat kein Recht ihr eine zu knallen.


Heute Frau sein, ein leichteres Dasein.


Die Frau kann selbst denken. Selbst ist die Frau und so antwortet sie schlau.


Auf das Geld des Mannes ist die Frau nicht mehr angewiesen. Sie, die Frau, ohne zu toben kauft heute

selbst ihre Roben.


Auch ohne Heirat erntet sie Ansehen. Ein eigenständiges Leben weiss sie zu pflegen.


Der Haushalt ist heute auch Männersache. So koche der Mann auch unter der Woche.


Arbeitsteilung ist modern. Gemeinsames Putzen, daraus zieht die Frau einen grossen Nutzen und lässt zudem ihren Gatten die Hecken stutzen.


Einfach zusammengefasst, diese Dinge sind immer noch nicht angepasst:

Soll eine Familie her, ist es immer noch nicht ganz fair. Die Frau hat den Fötus zu tragen, der Mann indes ist befreit von körperlichen Plagen.

Die Gehälter sind noch nicht gleich. Der Lohn der Frau noch immer keine Billion.

Die Frau auf dem Heimweg im Dunkeln, die Augen, des Mannes hinter der Hecke, die funkeln.


Bezogen sind diese Zeilen vor allem auf europäische Frauen, welche ein ähnliches Schicksal teilen. Auf anderen Kontinenten und in anderen Kulturen, da hat die Frau noch immer zu spuren.

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